PUCON, 13-16 Dez 2006

Unser naechstes Ziel war der VOLCAN LANIN und falls ohne Guide moeglich den VOLCAN VILLARICA. Dazu reisten wir nach PUCON weiter, via PUERTO VARAS-PUERTO MONTT-PUERTO VARAS. Natuerlich haetten wir auch in PUERTO VARAS direkt auf den Bus koennen, doch ohne Reisefuehrer..

Ziemlich spaet und etwas muede kamen wir gegen 23:00 in PUCON an. Wir wurden von einem Typen mit einer Militaerjacke 'erwartet', der uns sein Hostal direkt neben dem Busterminal anbot. In CHILE ist es ueblich die Motoren wegen einer halben Stunde laufen zu lassen und vor der Abfahrt mindestens eine Viertelstunde warmlaufen zu lassen, was fuer einen gewissen Dauerlaermpegel in der Umgebung der Busterminals sorgt. Trotz aller anfaenglichen Vorurteile (zugegeben, ich war e etwas zu muede fuer Vorurteile) erwies sich das Hostal WOHLENBERG und vor allem die dazugehoerende Familie als Volltreffer. Wir wurden wirklich herzlich empfangen ('This is your home now') und ebenso bewirtet. Wahrscheinlich der Hauptgrund warum wir es 3 Naechte am selben Ort aushielten. Und da wir im Zelt ja ebenfalls mit Ohrpropfen schlafen..

Die Ziele lagen leider auch in PUCON im Nebel. Wir diskutierten mit einem einheimischen Bergfuehrer ausfuehrlich ueber die Besteigung des VILLARICAs. Seit 2 Jahren ist das offiziell ohne Fuehrer nur moeglich unter Vorweisung eines Mitgliederausweises in einem Bergclub. Er verwies uns wirklich hoeflich auf die CONAF (Parkwaechter) und erklaerte uns offen, dass der Berg Ihre Einnahmequelle sei und deshalb nicht ohne Fuehrer bestiegen werden kann.

VOLCAN VILLARICA 2700m im Nebel

Das Wetter nahm uns dann auch hier die Entscheidung ab; der VILLARICA zeigte sich gar nicht erst, was auch den Gang zum CONAF ueberfluessig machte..

Den Rest des Tages verbrachten wir mit einer kleinen Trainingseinheit. Das erste mal seit wir uns kennen sind wir zusammen Joggen gegangen. Das war eigentlich der Grund warum wir nach der Tour damals (2003?) auf den VILAN mit dem Bergclub Zuerich (ja, auch ich war mal mit einem Bergclub in den Bergen) unsere Nummern austauschten. Eine Treppe zu einem Koster auf einem nahegelegenen Huegel verhalf dem Training zu etwas Abwechslung.

Am naechsten Tag mieteten wir 2 Velos und fuhren zum PARQUE NACIONAL HUERQUEHUE. War eine brave Leistung, ein Weg mit dem Velo 35km, davon gut 15km auf Schotterstrasse, ziemlich warmes sonniges Wetter und staendiges auf und ab.

Am Parkeingang

Zur Belohnung wanderten wir dann etwa 15km durch den Park, inkl ein paar weiterer Hoehenmeter. Der Park war ganz interessant, vor allem die Vegetation mit den Urzeitbaeumen und den Seen.

Urzeitwald?

Voegel in Action

Auf der Rueckfahrt mussten wir uns etwas sputen, da der Veloverleih um 20:00 zu machte und wir den deponierten Fuehrerausweis auf unserer Weiterreise mit dabei haben wollten. Waehrend ich mit dem Gegenwind tanzte, vertrieb sich Thomas mit einer Pedale die alle 2 Umdrehungen mitdrehte die Zeit. Wir schafften es dann doch irgendwie rechtzeitig zurueck und goennten uns zur Feier des Tages einen fetten Capuccino Doble in einem herzigen Kaffee. Dazu noch 2.5 Torten fuellten den Magen schon ziemlich gut und schob die Lust auf Suessigkeiten in den naechsten Tagen weit in den Hintergrund.

Das naechste mal machen wir es uns einfacher!

Am Abend diskutierten wir wieder mit der Familie Wohlenberg in deren Wohnungs-Hostal wir offensichtlich gerngesehene Gaeste waren. Die Familie war wirklich sehr nett und setzte sich mit viel Geduld mit unserem Spanisch auseinander, erklaerte uns die Voegel die wir tagsueber fotografiert hatten und servierten uns um Mitternacht Reste ihres Abendessens. Ausser uns lebte noch Goran, ein asiatischer Schwede da. Der verbrachte die meiste Zeit vor dem TV und war schon seit 2 Jahren unterwegs. Offenbar arbeitete er frueher extrem viel und wollte so richtig ernsthaft Karriere machen. Mittlerweile hat sich das nach seiner eigenen gelegt und er reist bis werweisswohin (oder besser erweissnichtwohin). Interessante Person.

Endlich eingeholt..

Da das Wetter immer noch nicht ernsthaft mitspielte und wir uns so auch nicht auf den VOLCAN LANIN einlassen wollten, beschlossen wir uns am naechsten Tag zur Weiterreise nach CHILLAN, auf der Suche nach unserem langersehnten Gipfelglueck.